Original Artikel von Christian Mühlhause, Landsberger Tagblatt vom 22.05.2023
Die Feuerwehr Prittriching feiert vier Tage ihr 150-jähriges Bestehen. Die Organisatoren sind danach zufrieden und Rathauschef Alexander Ditsch geht baden.
Seit 150 Jahren rücken in Prittriching die Mitglieder der Feuerwehr aus, um im Notfall zu helfen. Das wurde in den vergangenen Tagen mit einem großen Fest gefeiert. Mit einem Böllerschuss und einer Kranzniederlegung für die Verstorbenen der heimischen Feuerwehr begann der Festsonntag, bevor etwa 350 Feuerwehrmänner und -frauen von 16 Wehren aus den Landkreisen Landsberg und Aichach-Friedberg sowie Mitglieder anderer Prittrichinger Vereine in Richtung Festzelt zogen. Beim anschließenden Festgottesdienst verwies Pfarrer Fritz Kahnert auf die Gemeinsamkeiten zwischen Gott und der Feuerwehr. Und mehrere Führungskräfte der Prittrichinger Wehr und der Bürgermeister gingen für den guten Zweck baden.
„Gott und die Feuerwehr sind immer in Bereitschaft“, sagte Kahnert und bezeichnete den Dienst der Wehren als kostbar. Er bemühte auch die Geschichte zur Erschaffung des Feuerwehrmannes durch Gott und dessen Gespräch mit einem Engel. Darin geht es darum, was alles gleichzeitig geleistet werden müsse: Sofort auf Hochtouren zu sein, wenn der Ruf zum Einsatz komme, und doch gelassen zu bleiben, wenn es beispielsweise mal wieder ein Fehlalarm sei. In anderen Situationen gelte es, beherzt anzupacken und im nächsten Moment Einfühlungsvermögen zu beweisen. All die Aufgaben könnten die Kameraden nur schaffen, weil Gott auch die Zutat Kameradschaft eingebaut habe, so der Pfarrer. „Sie kommen körperlich und emotional an ihre Grenzen und haben Werte, die für unsere Gesellschaft und Gemeinschaft wichtig sind und sich mit jenen der Christen überschneiden“, so Kahnert. Er bat um Gottes Segen für die Feuerwehren und alle Einsätze, die künftig noch anstehen.
Bürgermeister von Prittriching hebt Bedeutung der Feuerwehr heraus
Bürgermeister Alexander Ditsch sprach davon, dass die Feuerwehr „Respekt und Anerkennung“ verdiene für ihre Arbeit. Diverse Ereignisse in der Vergangenheit hätten gezeigt, wie dringend nötig die Feuerwehr sei. „Erfreulicherweise finden sich von Generation zu Generation immer wieder Freiwillige, weswegen mir nicht bange um die Zukunft ist.“ Lob gab es auch vom Kreisbrandinspektor Bernhard Glatz. Die ehrenamtliche Arbeit sei „nicht bezahlt, aber unbezahlbar“.
Jürgen Seeholzer, Vereinsvorsitzender der Feuerwehr Prittriching, verwies darauf, dass die Planungen für das große Fest bereits vor über zwei Jahren begonnen hatten. Ohne die Unterstützung vieler Helfer, auch aus anderen Vereinen des Ortes, wäre es nicht möglich gewesen, betonte er und dankte drei Personen besonders. Der Zweite Kommandant Markus Spöttl habe seine vielen Kontakte genutzt, um immer wieder auftretende Probleme zu lösen, Altbürgermeister Peter Ditsch habe viel Zeit in die Erstellung der Festschrift investiert und Ehrenkommandant Patrick Robichaud in die Renovierung des Feuerwehrhauses mit Blick auf das Jubiläum. Es wurde innen und außen neu gestrichen.
Seeholzer bedankte sich auch, dass das Fest so gut angenommen worden sei. Den Auftritt des Kabarettisten Vogelmayer hätten 500 Gäste besucht und bei der Stimmungsband Lausbuam sei das Zelt mit 600 Besucherinnen und Besuchern komplett ausverkauft gewesen. Auch am Vatertag und gestrigen Sonntag sei es sehr voll gewesen. Auch die Blaskapelle Prittriching spielte zweimal im Zelt und beteiligte sich am Festumzug und der Gestaltung des Gottesdienstes. Am Sonntag spielte zudem die Trachtenkapelle Scheuring.
Vereinsvorsitzender der Feuerwehr erfreut über Feedback
„Ich habe bislang auch nur positive Rückmeldungen von den Gästen und darauf kommt es ja an.“ Dennoch verpassten einige Gäste ihm, dem Bürgermeister, dem Kommandanten und weiteren Funktionsträgern eine Dusche. Für den guten Zweck wurden Würfe versteigert. Traf der Höchstbietende, ging es für Seeholzer und Co abwärts ins Wasser. „Es war nicht jeder Wurf ein Treffer, deswegen kamen am Ende 270 Euro für das Kinderhospiz in Dießen zusammen“, informiert Seeholzer.